Blumen und Blüten
(aus der Sicht eines Schmetterlings)
Sie war ein Blümlein
Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
so schmerzlich durch die Seele ging.
Doch am meisten ihn entsetzt,
das Allerschlimmste kam zuletzt.
Ein alter Esel fraß die ganze
von ihm so heiß geliebte Pflanze.
Straßenfotografie
Der Fotograf bewegt sich durch den
„öffentlichen“ Raum und stößt auf überraschende, unerwartete Augenblicke.
Jetzt muss er schnell handeln, sonst ist
dieser Moment für immer verloren.
Quasi: Ein Blick und ein Schnappschuss!
Der Inhalt des Bildes hat Vorrang. Er soll den Betrachter neugierig und stutzig machen. Aus fototechnischer Sicht glückt auf diese Weise nicht immer ein perfektes Bild.
Viele Versuche sind nötig.
Das gesteckte Ziel der Straßenfotografie als ein Genre in der Fotokunst ist es also, das vielseitige und bunte Leben auf der Straße „einzufangen“ und darzustellen.
Dazu gehören fremde Personen; sie nicht gegen ihren Willen in das Bild mit aufzunehmen, erschwert das Fotografieren.
Zu den gängigen Motiven zählen außerdem Architektur, Verkehr, Geschäfte, Tourismus,
Cafés, Fahrzeuge, Markt u. Straßenkünstler.
Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles.
Arthur Schnitzler